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Beitrag
20:19:14
30.06.2013

TE
Pandaoldi
Ich musste wieder einmal die Zylinderkopfdichtung erneuern. Dabei bot sich an gleich die Ventilschaftdichtungen mit zu erneuern. Die waren im Dichtungssatz dabei.

Nachdem ich das "Spezialwerkzeug" zum herunterdrücken der Ventilfeder nicht habe, habe ich es mir selbst gebaut.

Dazu habe ich mir im Baumarkt in der Sanitärabteilung ein verzinktes 3/4 Zoll Rohr mit einer Länge von 15 cm besorgt. Das Rohrstück hatte an beiden Enden ein Gewinde. Eines habe ich abgeschnitten. Danach habe ich mit der Flex zwei gegenüberliegende Fenster rausgeschnitten. Die verbleibenden senkrechten Stege haben eine Breite von 1 cm. das Fenster ist 8 cm hoch. An dem Ende wo ich das Gewinde abgeschnitten habe, habe ich einen umlaufenden Steg von 1,5 cm gelassen. Genaueres sieht man auf den Bildern. Danach müssen alle Kanten entgratet werden.

Nun zum eigentlichen Wechsel der Ventilschaftdichtung

Dazu benötigt man folgende "Hausmittel"





Bohrmaschine mit Bohrständer (hat vermutlich nicht jeder), 11 mm Nuss, einen großen und einen kleinen Schraubenzieher, eine Spitzzange, das selbst angefertigte Spezialwerkzeug und einen Hammer der nicht auf dem Bild ist.

Um die Ventile beim Drücken der Ventilfeder am Durchsacken zu hindern habe ich ein Holzstück mit den Maßen 80 x 30 X 8 mm zurechtgeschnitten. Ob die 8 mm bei allen gleich sind muss jeder selbst prüfen. Ich habe dazu einen Anschlagwinkel auf die Dichtungsfläche gehalten und den Abstand zu den Ventilen gemessen.

Als erstes habe ich ein Brett auf die Aufnahme für den Maschinenschraubstock des Bohrmaschinenständers gelegt und mit einem Tuch abgedeckt. Dann habe ich den Zylinderkopf auf das Tuch gestellt und dabei das Holzstück so in den Brennraum gelegt, dass beide Ventile oben gehalten werden.

Dann wird das Ventil mit der Ventilfeder so unter die Bohrmaschine gestellt, dass das "Spezialwerkzeug" senkrecht auf den Federteller drückt. Die Bohrmaschine ist in den Bohrständer eingespannt. Das "Spezialwerkzeug" wird durch drehen des Armes am Bohrständer mit der Bohrmaschine nach unter gedrückt. Jetzt kann man die beiden Keilhälften mit dem kleinen Schraubenzieher und der Spitzzange entfernen.
Nach dem loslassen kann der Federteller und die Ventilfeder nach oben entfernt werden.









Bei mir war der Dichtgummi so hart, dass beim anheben des Zylinderkopfes die Ventile von alleine herausgefallen sind. Danach habe ich den oberen Teil der alten Ventilschaftdichtung mit dem großen Schraubenzieher entfernt. Nachdem der Dichtgummi so hart war, ist er nur so abgebröselt. Der Rest der Ventilschaftdichtung besteht aus dem Rest Gummi mit einem Metallring der die Ventilschaftdichtung auf der Ventilführung hält.











Den Metallring habe ich mit einem Schraubenzieher und leichten Hammerschlägen geteilt. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Ventilschaftführung nicht beschädigt wird.

Nachdem die Reste der Ventilschaftdichtung entfernt sind wird die neue Ventilschaftdichtung von Hand auf die Ventilschaftführung gesteckt und mit der 11 mm Nuss und leichten Hammerschlägen nach unten geschlagen bis der Ton "satt" klingt.










Jetzt kann man das Ventil wieder einstecken. Davor muss der Ventilschaft leicht eingeölt werden. Nach Einsetzen der Ventilfeder kommt der Ventilteller oben drauf Ich habe die beiden Keilhälften bereits vorher in den Ventilteller eingesetzt. Diese rutschen dann beim runterdrücken des Ventiltellers mit dem "Spezialwerkzeug" teilweise von allein in die richtige Position und es muss nur noch die Feder losgelassen werden.







<

Pandaoldi Beitrag wurde vom Verfasser Pandaoldi am 30.06.2013 um 20:53:22 selbst gelöscht.
20:55:45
30.06.2013


Dennis
Sehr interessant. Habe diese Teile noch nie "live" gesehen. #daumenhoch# <

20:57:56
30.06.2013


grinni
#daumenhoch#

Großartig!
<

21:11:00
30.06.2013

TE
Pandaoldi
Die Ventilschaftdichtungen verhärten gerne, was zu höherem Ölverbrauch führt. Wenn möglich sollte man sie wechseln wenn die Kopfdichtung erneuert wird. Sie sind meist bei den Komplettsätzen dabei. <

02:28:28
01.07.2013


Olaf
Super gemacht!!! #daumenhoch# <

07:48:05
01.07.2013


cremo
Echt Coole Lösung! #daumenhoch#

Mir kommt da eine Frage in den Kopf:
Kann man die Ventile einfach so wieder einsetzen oder muss man die Position markieren, in der sie eingebaut waren? Führt ein Verdrehen evtl. zu Undichtigkeiten?
Also, wäre nicht ein Einschleifen auf den Ventilsitz nötig?

Gruß cremo
<

12:56:52
01.07.2013


zippo
hy cremo,
der ventiltrieb ist so konstruiert, die nocke läuft außermittig über den tassenstössel, das sich die ventile bei jedem öffnen/schliessen etwas verdrehen.
daher reicht es die ventile wieder an ihre position zu setzen.

gruss zippo #cool#
<

13:05:46
01.07.2013


afficionado
Dachte bisher immer, dass sich nur die Stößel drehen? <

13:17:35
01.07.2013


rthrued
Die Ventile drehen sich auch nicht. Wäre zwar besser wenn sie es täten, aber geht ja nicht. Ventildreheinrichtung ist nicht verbaut und die Ventilkeile sind beim Panda formschlüssig.

http://www.ms-motor-service.de/ximages/fl-ti_nr...
<

22:51:33
01.07.2013


Bibbe
@rthrued
Doch, die Ventile drehen sich mit!
Weil der Nocken, wie schon oben erwähnt, außermittig über die Stößel läuft, überträgt sich die Drehbewegung auch auf das Ventil, zwar mit enorm Schlupf am Schaftende und am Einstellplättchen, aber sie drehen sich mit.

@Pandaoldi & Alle

Achtung Klugschiss!

Es wird zuerst das Ventil eingesetzt und dann erst die Schaftdichtung eingebaut. Warum?
Die Nuten für die Ventilfederkeile sind recht scharf und können die neuen VSD beschädigen. Deshalb zuerst das Ventil, dann den Schaft mit einem Stückchen Kunststofffolie umwickeln (vornehme Dichtsätze haben für diesen Zweck eine Art "Pariser" beigelegt bekommen) und dann die neue VSD mit reichlich Öl drüberschieben und einschlagen.
<

23:30:19
01.07.2013


zippo
hy rainer,
und sie drehen sich doch. #wink#

1.durch die anordnung nocken/stössel

2.durch die physikalische tatsache das sich jede schraubenfeder beim zusammendrücken versucht in richtung der wicklung wegzudrehen.

einer der gründe warum zwischen ventilfeder und kopf eine gehärtete scheibe montiert wird um zu verhindern das sich die feder in den kopf "einfräst".

würde sich das ventil und die feder nicht drehen wäre das völlig überflüssig.

auch die von dir verlinkte seite sagt nichts anderes aus.

gruss zippo #cool#
<


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Seite erstellt: 29.04.2024 - 04:56:06 Uhr, 17 aktive Verbindungen, 26 Datenbankabfragen, Scriptlaufzeit: 0,05 Sekunden.