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Beitrag
20:58:17
11.05.2024

TE
Matador
Die griechische Schweiz

Die Fahrt zur der Fähre verlief einfach und glatt. Am Abstellen des Wagens auf dem obersten Deck fällt mir auf, das der Wagen ein wenig schief steht. Die Lastengurte sind auch locker. Also ziehe ich wieder ein wenig an und alles ist gut.



In Griechenland ist die dunkel als ich ankomme. Die 20 Kilomete zur Unterkunft sind nicht weit. Nur ist hier Griechenland sehr gebierig. Bis zum Ziel gilt es "nur" zwei Berge zu erklimmen und wieder herunter zu fahren. Mit 60 km/h dauern dann 20 Kilometer doch eine Weile. Endlich sagt das Navi dass ich da bin. Nur das Haus nicht. Nirgenwo brennt ein Licht in der Dunkelheit. Dafür umrunden zwei bellende und knurrende Hunde meinen Wagen. Das ist alles nicht sehr vertrauend einflößend. Immerhin die Dame des Hauses ist zu erreichen, aber spricht kein Wort Englisch. WhatsApp ist Ihr unbekannt. Es ist schon knapp vor Mitternacht. Da ruft der Sohn aus England (!) an erklärt mit die letzen 50 Meter. Wie schon gesagt, eine kleine Lampe in einer Strasse voller Dunkelheit hätte mir den Weg gezeigt. Das Apparment ist groß und neu. Es wäre alles Super, wenn nur nicht die 10 LED Strahler in Kaltweiß es mir unmöglich machen, den Raum zu betreten. Es ist nicht auszuhalten. So Schraube alle Strahler raus und richte den letzten auf eine Holztäfelung. Es gibt damit nur etwas mehr als Dämmerlicht aber eine halbwegs vernünftigen Lichttemperatur.

Am nächsten Morgen steht die letzte Etappe an. Die Fahrt an die EU Grenze ist ein Traum. Ich bin früh unterwegs und fast alleine auf den Strassen. In der Bäckerei vor Ort kaufe ich ein Brötchen der spezielen Sorte. Weißbrotteig mit Pommes, Käse und Schicken. Das alles Überbacken. Ist echt lecker. Ich bin mit Gespann auf der Strasse und keiner stört meine Flow. Hach ja, das will ich öfters. Das Ende an der EU ist erreicht und ich stehe vor dem Grenzposten. Autos stehen Schlange bei der Einreise in die EU. Als das Wohnmobil passieren darf, ist kein Grenzer an der Strassenseite oder am Häuschen zu sehen. Einen sehe ich eine Gasse weiter, er sieht mich zwar, aber reagiert in keiner Weise. Also freie Fahrt denke ich. Die endet aber abruppt nach 30 Metern, als eine Trillerpfeife die Stille zerreißt. Hinter meinen Hänger taucht ein rennender Grenzer mit einem ziemlichen roten Kopf auf. Also halte ich an und erwarte jetz ein Donnerwetter. Aber es kommt anders als erwartet. Er entschuldigt sich, weil er mich übersehen hatte. Ich bin hinter dem Megawohnmobil in seinem toten Winkel gewesen. Die Formulatäten sind schnell erledigt. Einzig Fahrgestellnummer vom Panda wollten Sie sehen, aber das ging schnell. Bye Bye Griecheland, Willkommen Albanien.

Am Grenzposten zur Einreise in Albanien, habe ich ordnungsgemäß gehalten. Aber der Zöllner ist gar nicht begeistert als er das Gespann sieht. Eine Person und drei Fahrzeuge? Jedes muss er einzeln erfassen.
"Passport?" Ich reiche meinen Personalausweis durch das Fenster
"Zulassung?" Auch die KFZ Scheine landen in seiner Hand
"Internationale Versicheurngskarte?" Nach kurzer Suche in der Dokumentenmappe sind diese gefunden und überreicht.
Dennoch winkt er die Hintergrund stehenden Zivilen heran. Mir schwant nichts Gutes....
"Ihre Fahrzeuge?" "Ja!"
"Wo wollen Sie hin?" "Vlora."
"Was machen Sie dort?" "Der Panda soll lackiert werden."
"Sie werden dort erwartet?" "Ja, klar."
Ich weiß immer noch nicht was die von mir wollen.
"Fahren Sie doch einmal zur Seite."
Meine Papiere habe bis jetzt nicht zurück erhalten.
"Öffnen Sie bitte den Kofferraum." Mache ich.
"Ersatzteile?" "Ja!"
"Erklären Sie warum die Kennzeichen nicht stimmen!" Äh, wie bitte?
Das Kennzeichen vom Toyota beginnt mit "ERH", des Anhängers mit "MIL" und des Pandas mit "SW" auf. Dennoch sind alle Fahrzeuge auf mich in Schweinfurt eingetragen. Den Grenzbeamte war es unbekannt, dass bei einer Ummeldung die Kennzeichen in Deutschland nicht mehr zwingend mit umgestellt werden müssen. Irgendwan kam dann auch der Zöllner vom Anfang und bestätigt meine Aussage. Damit entlädt sich die Spannung. Er bittet mich darum in Albanien mit Licht und angemessener Geschwindigkeit zu fahren. Zum Schluss wünscht mir eine gute Weiterfahrt. Damit bin ich nun offiziel eingereißt.

Schon nach den ersten Kilometern auf albanischen Boden ist mir klar, Verkehrsregeln werden hier eher als wohlgemeinte Ratschläge interpretiert. Alles im allen erinnert mich der Verkehr hier an meine Reisen durch Afrika. Ein wildes Gewusel, wo Jeder auf Jedem Rücksicht nehmen muss. Sonst würde das hier nicht gehen.

Die Ankunft in Vlore verlief erstaunlich einfach. Die letzen Kilometer verliefen auf einer Autobahn. Und nur wenige Autominuten von der Ausfahrt war der Betrieb auch schon gefunden. Als der Panda wieder auf dem Boden steht, ist der Schaden am Anhänger nicht zuübersehen. Eine seitliche Wange ist gerissen. Damit konnte sich der hintere Teil der Siebdruckplatte nicht halten und hat sich abgesenkt. Es ist ein ordentlicher Knick deutlich zu sehen. Ein weiteres Problem das es zu lösen gilt bevor ich die Heimreise antreten kann.







Mein heutiges Zimmer ist ein Gefängniss. Ein Raum ohne Fenster. Ich glaubs ja nicht. Dafür springt alle paar Minuten eine Wasserpumpe mit einem durchdringenden Ton an, das ist nicht auszuhalten. Morgen ziehe ich weiter. Bevor ich es vergesse, auch hier haben die Lampe das Kaltweiß als Lichtfarbe, das jede gute Stimmung im Keim erstickt.
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22:29:30
12.05.2024

TE
Matador
Es geht voran



Sie haben zwei Wochen bis zur Fertigstellung zugesagt. Ich bin gespannt.
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07:06:23
13.05.2024


Panda unico
weisst aber schon (was ich aber nicht hoffe für dich)

das 2 ausgesprochene Wochen im mediterranen Raum nicht gleich 2 Wochen sein müssen.... #wink#

einer der selber jahrelang im Süden lebte...
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08:35:10
13.05.2024

TE
Matador
Einer der Brüder hat in Deutschland gelebt und "sollte" das kennen. Sie haben sich einen Bonus ausgehandelt, wenn der Wagen in zwei Wochen fertig ist. Sie haben auch die anderen beiden Autos, die sie gerade in Arbeit hatten, in die Ecke gestellt und arbeiten seitdem nur an meinem Panda.

Also bis jetzt sieht es gut aus. #biggrin#

Danke für den Hinweis. Als dummer Deutscher ist mir hier vieles Fremd. Ich höre/lese jeden Ratschlag gerne.

Die Tage gehe ich da Polstern der Pappen und den Neubezug des Fahrzeughimmels an.
Für den Hänger brauche noch Flach-/Bandstahl um die Wangen beiseitig aufzudoppeln. Das wird noch ein Spass.

Heute morgen werde ich herauszufinden, wie es sich aus Albanien remote arbeiten läßt.

Gestern Abend wurde es für einen kurzen Moment interessant. Draussen wurde es mit einem Schlag dunkel. Da ich am Streamen über meinen Laptop war und einen Leuchstab als Beleuchtung benutz habe, habe ich nicht gleich verstanden, dass der Strom weg war. Erst als der Puffer aufgebraucht war, habe ich gesehen, dass der WLAN Router offline war. Nach 10 Sekunden hatte der Spuk schnell sein Ende gefunden.
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20:07:02
13.05.2024

TE
Matador
Es ist mir richtig schwer gefallen heute zu Arbeiten. Die neue Umgebung, der schlechte Stuhl und der Stress der letzten Tage wirkt immer noch nach. So langsam fahre ich runter. Gegen vier Uhr meldet sich mein Sattler und zeigt mir seine Probearbeit.



Aber so wird das nichts. Die Nähte krumm und schief. Die Klebung schlecht. Also wird das nichts. Ich weiß gar nicht, wie es sagen soll. Da sind auch noch die sprachlichen Probleme. Also packe ich den Kollegen ein und fahre zum Lackierer und Übersetzer. Ich bin erleichtert, dass er meine Meinung teilt. Wir vereinbaren einen zweiten Versuch für morgen. Und das nichts wird, dann eben nicht.
Du meiner Überraschung legen sich die Beiden wirklich ins Zeug. Die Haube liegt schon gefüllert auf den Böcken, genau die Türen. An der Heckklappe wird noch gearbeitet. Der Wagen selbst steht schon in der Kabine um den unteren Bereich vorzubereiten. Die Schleifbilder zeigen wie uneben meine Heckklappe war, im Moment ist er dabei die Prägung des 4x4 Schriftzuges zu säubern. Für mich schaut das gut aus.



Nur das Beste für das Arbeitstier, eine Handwäsche.



Nachdem alle versorgt sind, will ich mir eine warmweiße LED Kaufen. Es gibt Dinge die müssen. Diese "blöde" Lichtfarbe ist eins von den Dingen, die es für mich braucht. Ich war in drei Elektroläden die es hier Haufenweise gibt. Alle haben nur LED Lampen mit 6500K. Ich habe wohl wieder eine Anforderung, die sich nur schwer umsetzen lässt. Morgen einmal den Lacker fragen, ob er mir hier vielleicht weiterhelfen kann.
Ich halte an einer Kneipe, die sich als Sportsbar herausstellt. Es war die einzige Kneipe, bei der mehr als fünf Leute draußen saßen. Kehre dort ein, wo die Einheimischen sich wohl fühlen. Dann passiert etwas Ungewohntes. Das Internet ist mehr verfügbar. Weder über die Accesspoint der Bar, noch über den nächsten Funkmast, wo sich das Handy einloggt. OK, das war wohl hier. Ich fahre ich in meine Behausung zurück. Aber auch hier geht erstmal gar nichts. Das ist das erste Mal seit langen, dass ich keinen Zugriff in die weite Welt habe.
Auf dem Weg zum Apartment, habe ich mir die Zeit genommen, einmal die Straße in den Süden von Vlora zu folgen. Dort sind die Bausünden der letzten Jahre zu sehen. Ein halbfertiges Hotel neben dem anderen. Davon sind viele Bauruinen. Auch wurden diese in mehreren Reihen hintereinander gebaut, so dass kein Bewohner der hinteren Reihen ein Blick auf das Meer hat. Wenn das so weiter geht, wird von der schönen Stadt nicht viel übrig bleiben. Das ist eine einzige Touristenbetonwüster. Jetzt wo ich das Schreibe, fallen die Erinnerungen von Bibione wieder ein. Nur das dort zwischen den vielen Touristenbauten noch Platz gelassen worden war. Das geht hier auf Grund der Geographie nicht. Da ziehe ich mich in meine Behausung zu ück. Die liegt auch direkt hinter einem Hochhaus. Dennoch ist es immer noch ländlich. Den einzigen Lärm den ich hier vernehme ist das Geschrei von Hähnen auch Nacht um drei. Am Morgen kommen dann noch die Esel dazu. Aber eins ist immer zu hören, das Gebell von Hunden. Immerhin ist dieser Soundteppich biologischer Natur und nicht mechanischer.
<

13:59:25
14.05.2024


Eintagsflieger
Spannend...
Bin gerade mal nach Vlora gereist, per StreetView kann man sehr viel sehen, einschließlich der Baustellen (Sünden).
Und eine Tankstelle namens "Kastrati" ; der Name ist hoffentlich nicht Programm #eek#
<

21:19:07
14.05.2024

TE
Matador
Es geht vorwärts. Morgen soll schon lackiert werden. Ich kann’s gar nicht glauben.



Für das Beziehen meiner Pappen und des Fahrzeughimmels fehlt mir immer noch der Richtige Handwerker. Zudem habe ich das Problem, das ich kein Netzwerk habe auf das ich zugreifen kann. Der Rest erledigt dann die Sprachbarriere. Einen Eintrag für einen Polsterer habe ich bei Google Maps gefunden. Vor Ort stellt sich heraus, dass es sich um einem Möbelausstatter handelt. Aber er hat eine Telephonnummer für mich. Das ist doch schon einmal ein Anfang. Um das Sprachproblem zu lösen, habe ich mich auf den Weg zur Universität gemacht. In der Hoffnung dort einen Studenten zu finden der mir vielleicht bei der Übersetzung helfen kann. Der Campus ist leer, niemand ist anzutreffen, außer im Sekretariat. Die Dame ist für mein Problem aufgeschlossen und probiert mehrfach mich zu vermitteln. Am Ende klappt es auch. Ich treffe mich mit einer Dame die mir helfen will. Ich schildere mein Problem, das ich eine Telephonnummer für einen Polsterer habe, aber dieser sicher nicht Englisch spricht. Sie fackelt nicht lange und ruft an. Keine fünf Minuten später ist der Sohn des Handwerkers vor Ort. Siehe dieser spricht fließend Englisch. Für den Himmel sind wir uns schnell einig. Für die Seitenverkleidung muss ich bis morgen warten, bis ich alle Teile wieder habe.
Die fehlenden Teile habe ich noch am selben Abend bekommen. Die Absage hat Ihn wirklich getroffen.


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21:25:51
14.05.2024


Dennis
Kastrati ist ein nicht ganz ungewöhnlicher Familienname in Albanien, und die Firma ist dort, zumindest nach Anzahl der Tankstellen, wahrscheinlich Marktführer, gibt es dort in jedem größeren Ort. #smile# <

10:56:16
16.05.2024

TE
Matador
Running Man

Es ist wirklich erstaunlich, wie relativ die subjektive Zeitwahrnehmung ist. Ich bin jetzt knapp zwei Wochen an dem Projekt Lackieren. Gefühlt bin ich erst vorgestern an dem Thema dran. Wenn ich nicht am Rechner nach dem Wochentag schauen würde, hätte ich keine Ahnung wo ich gerade in der Woche bin. Eingespannt zwischen den Projekten in der Firma, gepaart mit dem eigenen, bleiben am Abend ein paar Stunden bevor die Lichter ausgehen. Bis jetzt war ich nicht einmal im regen Nachleben von Vlora. Ist nun wirklich nicht schlimm. Im Moment mag ich es, wie es läuft. #biggrin#
Gestern habe ich die Pappen zu meinem Polsterer gebracht. Dank der Hilfe eines freundlichen unbekannten Übersetzer, den ich nur vom Chat her kenne, lösen sich nun auch die sprachlichen Probleme und somit der Rest. So habe ich auch einen Metallwaren Lager gefunden. Gestern war ich wohl schon spät dran. Heute soll ich den Bandstahl in den gewünschten Maasen und Mengen abholen können. Damit werde ich dann am Wochenende den Hänger verstärken. Das wird noch ein Spass. Vorallem weiß ich noch nicht, wie den Hänger wieder gerade bekomme. Die Mitarbeiter vom Lackierbetrieb lachen darüber. Das wäre doch kein Problem ist schnell erledigt. Nun ja... #mrgreen#
Ich weiß nicht warum, aber eine kleine Stimme hat mir vor der Fahrt geflüstert, ich soll meine Bohrmaschine und Bohrer mitnehmen. Die werden jetzt gute Dienste leisten.
Zum Glück sind Schrauben und Zubehör genormt. Auch wenn es hier chaotisch aussieht, meine Teile habe ich schnell und korrekt erhalten.


<

19:23:42
16.05.2024

TE
Matador
Heute Abend den Bandstahl abgeholt. Der hat aber anstatt der 3mm nur 2,5 bin 2,7mm ist das normal?
Während ich den Stahl am Dachgepäckträger befestigt habe, ruft mich der Lacker an. Ich solle doch einmal vorbei kommen. Siehe da, der Lack ist dran. Wer hätte das gedacht? Für morgen bat er micht vorbei zu kommen um bei den Zusammenbau zu helfen. Es geht wohl eher darum den Weg zu zeigen wie der Wagen zusammengebaut wird, anstatt selber Hand anzulegen.
So schaut es aktuell aus:



Der Himmel ist auch neu bezogen:


<

08:02:18
18.05.2024

TE
Matador
Die Arbeiten sind so weit gediehen, dass wir im Moment auf die Pappen warten. Für mich sieht erst mal alles gut aus.



Es ist immer noch die Instandsetzung des Hängers an. Am Morgen habe ich die notwendigen Schrauben und Bohrer mit gebracht. Es soll alles bereit liegen, wenn der Rahmen wieder in Form gebogen ist.
Da ich im Moment nichts zu tun habe, habe ich selber den Versuch unternommen, den Rahmen in die richtige Form zu bringen. Dazu habe ich zwei Spanngute in den hintere und vorderen Verzurrpunkt angebracht. Dann den Scherenwagenheber genommen, die Auflage mit Pappe entschärft und angehoben. Auf 5 Zentimeter Rückbiegung bin ich gekommen. Aber das reicht nicht. Als ich mehr Weg geben will, sehe ich, dass die Verzurrpunkte dabei sind, sich aus der Platte zu arbeiten. Es ist nur wenig zusehen, aber es macht klar, so geht es nicht.



Ich muss zurück ins mobile Office und lasse Schrauben, Bohrer und Stahl auf dem Hänger.



Als ich am Abend wieder komme ist alles fertig. Was für eine Enttäschung. Er hat es gut mit mir gemeint und schnell den Hänger fertig gemacht. Für das Richten hat er einen Metallrahmen auf den Hänger gestellt und diesen gegen die Durchfahrt gepresst. Im nächten Schritt wurde mit einem hydraulischen Wagenheber, der Rähmen des Hängers in die richtige Form zurückgebogen. Weil er schon dabei war hat er gleich den Bandstahl gebohrt und verschraubt. So komme ich wieder sicher nachhause. Ich hätte das liebendgerne selber gemacht. Aber es ist wie es ist und ich habe ein Problem weniger.






Hier Bilder meines Lieblingsmastes auf dem Weg zum Lacker


,
<

09:04:05
18.05.2024


cremo
Was ist denn da passiert?



<

09:20:19
18.05.2024

TE
Matador
Vielen Dank für Dein kritisches Auge, cremo
Aus einer anderen Perspektive sieht es so aus


<

10:10:16
18.05.2024


cremo
Fotos halt. #daumenhoch# <

20:00:36
18.05.2024

TE
Matador
Satz mit Nix

Auch der zweite Sattler hat aufgegeben. Der Stoff sei als Überzugsstoff für die Pappen nicht geeignet. Immerhin ist er ehrlich und gibt es zu.



Da mir die Zeit davon läuft, nehme ich die Pappen inclusive Wanne wieder mit und lasse alles so einbauen, wie es jetzt habe. Auch wenn es grauslig aussieht. Da muss ich dann zuhause nochmal ran. So ist es jetzt im Endspurt. Der Hänger hat jetzt seine Stützbeine wieder und ist damit komplett.
Im Zimmer ist alles gepackt. Wenn ich Glück habe, komme ich schon morgen Nachmittag auf die Fähre nach Brindisi. Ich habe mir überlegt ob ich die Tage in Albanien oder in Italien verbringen soll. Italien hat hier den Vorzug erhalten. Hier ist das Sprachproblem kleiner, die Strassen besser und die Schrottplätze reichhaltiger.
<

20:29:46
18.05.2024

mod
netghost78
Na dann gute Fahrt zurück. <

22:33:25
18.05.2024


college
Gute Reise!

Gruß, Stefan
<

21:13:10
21.05.2024

TE
Matador
Endgame

Der letzte Tag steht an. Ich habe ganz vergessen, dass Pfingstsonntag ist. Aber das ist hier von keiner Bedeutung. Die Brüder schrauben an der Elektrik. Na das hätte ich wohl mal lieber sein lassen. Der junge Bruder Ani sagt das er alles machen kann. Das stimmt auch, solange es gut läuft. Vorgabe war die Lenkstockhebel gegen einen neuen Satz zu tausche. Radio mit DAB Weiche einzubauen und den Subwoofer zum Laufen zu bringen. Während ich bin gerade dabei bin, dem Toyota die Motorhaube zu tupfen, meldet sich Ani, dass der Subwoofer tot sei. Er weiß nicht weiter. Erste Ernüchterung, er hat gar kein Voltmeter um etwas messen zu können. Also hole ich meines aus dem Wagen. Es liegt keine Spannung am Stecker an der ist tot. Die Stromversorgung zum Woofer ist eine eigene mit Sicherung. Die Sicherung für die Stromversorgung gezogen. Die ist OK. Beim Einstecken der Sicherung fällt Ani auf, dass er Plus und Minus vertauscht hat. Na Glückwunsch. Der Fehler wurde behoben. Das mit dem Schaltplus, ist für Ani ein Rätzel. Da er diesen ignoriert hat, hat er diesen auch nicht angeschlossen, ergo gibt der Subwoofer kein Ton von sich. Nächstes Problem gelöst. Aber er tut immer noch nichts. Sicherung am Subwoofer direkt überprüft und siehe da, die ist durchgebrannt. Immerhin geht es jetzt. Nächste Baustelle Relaisschaltung für den USB Anschluss. Alle Kabel sind dran aber das Ding macht gar nichts. Ich lasse es dabei, genauso wie mit der DAB Weiche. Die Teile sind drin, das Radio mach Lärm, den Rest mache ich zuhause. Wo kämen denn wir dahin, wenn der Panda mir nicht weitere Aufgaben stellt.
Es ist alles zusammengebaut auch der neue Lenkstockschalter ist verbaut. Also rauf mit dem Panda auf dem Hänger. Da kommt mir der Gedanke, dass ich vielleicht eine kleine Funktionsprüfung machen sollte. Der Frontscheibenwischer hat gleich durchgedreht. Damit ist Scheibenwischerarm Schrott. Die hinteren Lampen gehen gar nicht. Kleiner Fehler, die Stecker waren nicht aufgesetzt. Weißes Plastikteil, das einfach so herumhängt? Wen stört es? OMG. Nächste Baustelle die Hupe geht nicht. Es will einfach nicht. Auch die Beleuchtung will nicht funktionieren. Die LWR arbeitet auch nicht. Boh, ich halte das nicht aus. Eben schon gefreut, dass alles OK ist und jetzt geht die Elektrik nicht mehr. Ich muss gestehen, ich habe die Flucht ergriffen. Ich will nicht die Fehler der Anderen ausbügeln. Vorher hat alles tadellos funktioniert und jetzt nur die Hälfte? Beim Verlassen des Gelände fällt mir der kleine Lasenstranporter auf. Innerlich warte ich darauf, das der Wagen implotiert. Leider hat er mir den gefallen nicht getan.



Ich gönne mir ein ordentliches Mittagessen, damit ich aus meinem emotionalen Loch wieder heraus komme. Während ich stumpf in meinem Cappuccino schaue und im Milchschaum verzweifelt die Zukunft meines Pandas zu lesen, ruft mich Ani an, ich solle kommen. Es läuft wieder alles. Sie haben den alten Lenkstock wieder eingebaut. Da dämmert mir, ich hätte doch das Problem mit den Lüsterklemmen unter der Matte. Das hatte ich völlig vergessen. Ich bin vor Ort und es funzt alles. Super. Sie haben kurzer Hand das alte Bauteil wieder eingebaut. Wie sich herausgestellt hat, das Tilli der ältere Bruder, einfach den Stecker vom neuen Lenkstock abgeschnitten hat. Dann hat er die Drähte ab isoliert und diese mit der Lüsterklemme verschraubt. Der Ansatz an sich ist nicht schlecht, dann aber die Drähte frei Schnauze anzuschließen untergräbt alles. Was soll ich dazu noch sagen…..
Ich bitte die Beschreibungen oben nicht falsch zu verstehen. Die Beiden haben sich ins Zeug gelegt. Haben mich steht’s mit eingebunden und ich habe bekommen was ich wollte. Für das "deutsche" Finish fehlt es dann aber doch.
Den Stecker haben wir dann aus der Müllecke gezogen und zum Glück ist genügend Kabel dran um den neuen Lenkstockschalter wieder retten zu können.
@nethghost: Da melde ich mich einmal für einen Kabelabend an #wink#
Der Panda ist schnell wieder auf den instandgesetzten Hänger. Zum Glück habe ich Photos vor der Abfahrt gemacht, denn ohne hätte ich wesentlich länger dafür gebraucht. Mir fehlen jetzt Tür und Reserverad im Kofferraum vom Panda um das Gewicht auszugleichen. Aber ich habe noch Luft im Tank vom Panda und die wird an der nächsten Tankstelle rausgelassen.
Am Montag wollte ich eigentlich vom Vlora nach Brindisi, aber die Fähre ist ausgebucht. Also mach ich mich wieder auf nach Igouxxxx. Die Fähre fährt am Pfingstmontag um 14:00 Uhr. Drei Stunden vorher ist das Einchecken angesagt. Nochmal drei Stunden brauche ich von Vlore nach Igouxxxx. Dann brauche ich mindestens eine Stunde zum Einpacken und Aufrüsten der Zugmaschine. Das heißt um 06:00 Uhr aufstehen. Immerhin ist alles gut vorbereitet und es geht ohne Probleme los.
In Albanien hat das Navi so seine Probleme, die neu gebauten Hauptverbindungsrouten von historischen auseinander zu halten. So passiert es, dass das Navi dir sagt die Hauptstrasse zu verlassen um auf einer so schmalen Strasse weitezufahren, auf der die Brücken z.B. nur einspurig sind. Mit Hänger und Gegenverkehrt wird es dann auch kniffelig.
Aber es geht gut vorwärts. Bis zur Ausreise in Albanien. Vor mir geht alles schnell. Bis ich dran bin. Es dauert. Der Sound von wechselt sich stetig zwischen Telephonieren, Papier schieben und falten bin hin zum maschinengewehrklappern der Tastatur. Auch in Albanien soll alles seine Ordnung haben, bis die Ausreise erlaubt wird. Auf zur griechischen Einreise. Da ich auf der albanischen Seite der Propf in der Leitung war, ist Niemand vor mir. Die Ausreiseseite wurde mit der Einreisen Seite zusammengelegt. Auf der Seite zur Ausreise stehen zwei Fahrzeuge, auf der Seite zur Einreise steht niemand. Wie beim letzten Mal schaue ich links und rechts, kein Zöllner zu sehen. Also wirklich Niemand auf meiner Fahrspur. Es ist auch kein Stoppschild, Haltelinie oder Schlagbaum zusehen. Ich bin extra langsam zu unterwegs, sehr langsam, Schrittgeschwindigkeit. Ich will denselben Fehler ja t zweimal machen. Immer noch keiner zu sehen. So bin an allen Häuschen vorbei. Ja bis…. wie beim letzten Mal, der gleiche Mann angerannt kommt und mich anschnauzt. "STOP heißt STOP". Bitte welches Stop? Das Stoppschild hängt unter dem Sonnendach. Das ist soweit oben angebracht, dass ich dieses aus meiner Fahrerposition nicht sehen konnte. OK, was lerne ich daraus? An einer EU Aussengrenze wird angehalten, bis Dir ein sagt Du darfst weiter fahren. Die Formalitäten danach sind schnell erledigt. Einmal im Kofferraum geschaut, ob sich niemand versteckt. Die Nummernschilder für den Panda will er noch sehen. Mit einem freundlichen "Bye Bye" bin ich wieder in Griechenland.
Die letzten 20 Kilometer zur Fähre sind schnell hinter sich gebracht, die Fahrt in die Fähre eher nicht. Im Check In Terminal steht ein Pulk älterer Herrschaften. Es dauert nicht mehr lang und ich gehöre auch dazu. In den Gesprächen zwischen Holländern, Deutschen und Schweizern höre ich heraus, dass die Einfahrt zu unserem Terminal etwas verzwickt sein soll. Mach's Dir leicht sag ich mir und folge nach der Kontrolle & Einfahrt in den Sicherheitsbereich im Hafen, meinen vorausfahrenden Wohnmobil. Wir fahren einmal rechts und dann links herum, ähnlich wie ich es gehört habe. Ruck Zuck haben wir das Hafengebiet verlassen. Mist. Ok, es ist schnell bemerkt und der Fahrer vor mir hat gemerkt das er mich als seinen Schatten hat. Er wartet nach einer Ampel freundlicher weise auf mich. So kommen wir gemeinsam wieder bei der Einfahrt zum Hafengebiet an. Der Sicherheitsmitarbeiter ist gar nicht erfreut, fast schon erbost. Diesmal ist das Wohnmobil dran und wird gefilzt. Jede Klappe muss geöffnet werden, auch im Wohnmobil verschwindet der Mitarbeiter eine etwas längere Zeit. Dann ist er überzeugt, dass sich kein Blinder Passagier im Wohnmobil aufhält. Ich habe mehr Glück, denn er glaubt mir sofort, dass ich dem Mobil gefolgt bin. Uns so kommen wir im zweiten Anlauf an den richtigen Stellplatz für das Onboarding zur Fähre.
Mit Musik ist das so eine Sache, ich habe mir viele CD's mit genommen, die ich früher toll fand. Heute empfinde ich die meisten davon als Schrott und nach einem einmaligen Abspielen verbietet sind jeder weiterer Loop. Ausgerechnet die CDs die ich beim Einpacken eher als schlecht betrachtet habe, sind ein Dauerbrenner geworden. Deep House und Techno ist angesagt. Die CD vom VamDue spielt gerade, als ich zur die Fähre heran gewinkt werde. Es ist der Wahnsinn. Der Bass hämmert in dem alten Toyota, dass es eine Freude ist. Nach der steilen Auffahrt der Schiffsrampe, verschlingt mich das Ungetüm aus Eisen. Die Dunkelheit umgreift mich in den langen dunklen Hallen aus Stahl, die aus groben Stahlträgern zusammengeschweißt wurden. Die durch Jahre wellig gewordenen Stahlbleche, die die einzelnen Bereiche voneinander abschotten, werfen das magere Neonlicht, diffus durch die Schiffskathedrale. Dazu der Geruch von Schmiere und Diesel, der sich an den Scharnieren und Gelenken von Türen und Hebebühnen wiederfindet. Blass schimmern die Reste der Rostschutzfarbe zwischen Rost und Haltepunkte am Boden mir entgegen. Müde reflektieren die Schutzwesten der Mitarbeiter das schummrig Licht. Es ist wie der Beginn eines Horrorfilms in einem 3D Kino. Nur das dies gerade die Realität ist und ich darin die Hauptrolle spiele. Ich bin wieder Mitte Zwanzig und die Gefühle aus der Zeit der Gothic- und Technoparties kommen wieder ans Tageslicht. (Das WGT in Leipzig ist immer einer Reise wert) Der Rausch ist viel zu kurz. Ein paar Minuten später bin ich an meinem Stellplatz angekommen. Scheiße aber auch, ich bin so richtig high. Und das alles nur mit im Körper selbst hergestellten Substanzen. So schnell der Rausch kam, so schnell geht er auch wieder, als ich den Wagen verlassen muss.


<

00:10:50
22.05.2024


college
echt poetisch.... fühlte mich kurz wie in meinen Nächten im Tresor.... den verschlag mit den enstufenracks und den zuckenden VU metern werde ich nie vergessen....

Gruß, Stefan
<

07:01:55
22.05.2024

TE
Matador
Mir geht die Luft aus

Ich bin wieder zu meiner alten Herberge gefahren. Irgendwie lasse bei dieser Tour gar nichts aus. Es haben sich neben mir Gäste eingemietet, die sind so laut, dass es nicht auszuhalten ist. Um 23:00 Uhr kann ich nirgends wo anders einchecken, so ergreife ich die Flucht in den Kofferraum meines Wagens. Gegen 2:00 Uhr herrscht endlich Ruhe und ich ziehe wieder um.
Auch der nächste Morgen hält seine Überraschung bereit. Ich habe eine Platten.



Das muss ja so sein. Für den Panda und den Trailer habe ich ein Reserverad, für den Toyota nicht. Irgendwo auf der Reise von Vlore zur Fähre habe ich wohl einen Stein mitgenommen, der mir dann die Flanke des Reifens aufgeschnitten hat. Da ist nichts mit Vulkanisieren, der hat sein Ende erreicht. Zum Glück habe ich ein Kompressor dabei. Der braucht ein bisschen bis er drei Bar in den Reifen gepumpt hat. Leben in der Lage ist angesagt. Auf zum ersten Schrottplatz um nach einen gebrauchten Reifen Ausschau zu halten. Er bieter mir Reifen an die an die 20 Jahre alt sind. Die schauen zwar gut aus, aber so groß ist die Not noch nicht, dass ich diese Pneus aufziehen werde. Aber anderweitig erweist sich der Platz als Volltreffer.



Ein voll ausgestatteter Panda. Und ich bin so zielfixiert, das ich das am ersten Tag gar nicht erkannt habe. So nehme nur die Teile mit, dich ich gerade im Focus habe, anstatt das ganze Paket zu nehmen. Aber einen passenden Reifen hat er keinen. Zwei Plätze weiter bekomme ich meine Dimension von 205/55 R16. Ich nehme beide Reifen, Winterreifen für 60€.



Erst als ich wieder auf der Strasse bin kommt es mir, dass ich gerade über den Tisch gezogen worden bin. Ich habe deutsche Preise und Gepflogenheiten im Kopf. Wer braucht schon im Süden von Italien Winterreifen? Da hätte ich wohl besser handeln sollen. Während ich mich gerade ein kleinwenig selber schelte, suche ich den empfohlenen Reifenhändler auf, in der Hoffnung, dass er mir die Reifen aufzieht. Ich spreche vor, nun ja das ist zu viel der Worte. Der Handwerker versteht nicht. So gehen wir zum Auto zeige den Schaden an der Flanke und die beiden Reifen im Kofferraum. Manche Dinge brauchen eben keine Worte. Er zeigt auf die Uhr und teilt mir damit mit, dass ich mich wohl ein wenig gedulden muss. Die Zeit verstreicht. Als ich den Wagen in den Schatten umsetzen will, werde ich heran gewunken und darf in die Halle einfahren. Jeder naive Deutsche denkt jetzt: Hurra es geht vorwärts. In Süditalien geht das ein wenig anders. Der Wagen wird aufgebockt und ein Rad demontiert.



Dann erscheint eine älter Dame in einem Kostüm in einem blitzsauberen Lancia Gamma. Sofort wird sich Ihr zugewandt. Kontrolle der Reifen und des Luftdrucks ist angesagt. So schnell die Dame aufgetaucht ist, so schnell ist sie auch wieder weg. Dann erscheint ein kleiner Laster mit einem defekten Zwillingsreifen. Der Laster wird schnell auf der Strasse aufgebockt und der beschädigte Pneu demontiert. Soll noch einer sagen, die Italiener wären langsam. Kaum ist das Gummi unten wird mit Seifenwasser das Loch gesucht. Da findet sich nichts, also ab damit ins Wasserbad. Das Loch in Reifen ist groß, das an der betreffenden Stelle das Seifenwasser weggeblassen hat und damit keine Luftblassen mehr erzeugt hat. Immerhin das Loch in dem Reifen ist gefunden. Nur den Weg zu meinem Wagen findet gerade keiner mehr. Der ältere Mann der au dem Laster ausgestiegen ist, findet dagegen schnell das Gespräch zu mir. Er spricht fließend deutsch und hat mein Kennzeichen am Fahrzeug erkannt. So geht das eine ganze Weile weiter. Autos kommen und gehen und ich stehe. Immerhin ist es kurzweilig, da der ältere Herr kleine Geschichten erzählt. Während bei seinem Reifen das Loch gestopft wird, geht es auch bei mir voran. Der Händler will mir andere Reifen verkaufen, weil die Reifenoberfläche der Winterreifen verbrannt sind. Nein, ich will diese. So bekomme ich meine "neuen" Reifen auf die Hinterachse. Die alten lass ich vor Ort. Mit 20€ bin hier gut bedient worden. Ein fester Händedruck zum Abschied meiner neuen Bekanntschaft und ich bin wieder auf der Strasse.
Der abklappern der Plätze macht richtig Spass. Die alten Römer haben ganze Arbeit geleistet. Viele Strassen sind hier schnur gerade. So stelle ich mir das Crusen auf den amerikanischen Highways vor. Die Strassen sind wohl hier nicht so breit, aber dafür ist Gegend flach. Palmen deren Blätter stetig im Wind wiegen und Kakteen säumen den Strassenrand.
Was leuchtet denn da auf einmal in meinem Cockpit? Das Arbeitstier will unangekündigt weiter Zuwendung. Aber das verschiebe ich auf zu Hause.



Die Klimaanlage macht Ihren Job, aber durch die große Frontscheibe bruzelt mich die Sonne dennoch weg. Es hat schon am Vormittag 27°C im Schatten. Dabei ist erst Ende Mai. Also raus mit dem alten Rezept zu Zeiten ohne Klima. Die Klima wird nur für eine kurze Zeit nach dem losfahren benutzt um den Hitzestau im Auto loszuwerden. Dann Fenster auf, Klima aus und der Fahrtwind versorgt mich dem angenehmen Klima des Südens. Wie aus den verschiedenen Chatkanälen lese, regent und schütet es zu Hause durchgehend, seit dem ich mich aufgemacht habe. Die Warnapp vom Katastrophenschutz hat die Tage regelmäßig angeschlagen. Hier ist stehts sonnig bis leicht bewölkt, ich glaube hier könnte ich mehr zeit verbringen.
So jetz es ist 7:00 Uhr. Um 8:00 Uhr öffnet der Schrottplatz wo ich nochmal hin muss. Nicht das mir die Kondition in der prallen Sonnen ausgeht.
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23:54:30
23.05.2024

TE
Matador
Geht doch




Die Fahrt verlief angenehm problemfrei. Ich konnte Bologna nicht mehr rechtzeitig erreichen. Daher habe ich mir in einem Cafe Jemanden gesucht, der mir für einen Tasse Cappucino einen Anruf beim Schrotthändler in Bologna erledigt. Bist Du freundlich zu den Menschen, sind Sie es meist auch zu Dir. So wurde schnell klar, die gesuchten Teile gibt es dort nicht. Also auf nach Turin, wo im Herbst noch drei Getriebe meiner Wahl im Lager zu sehen waren. Ich werfe Google nach Übernachtungen in Turin und es gibt auch ein Angebot für 26€. Hotel steht auch dran, Room mit Wifi und Dusche, was will ich mehr. Check in bis 23:00 Uhr. Das könnte knapp werden. Also werfe ich den Turbo an und lasse die Pferdchen laufen. Was in Süditalien viel zu schnell ist, weil die Autobahnen mehr Flickenteppich als Strasse ist, lässt sich hier locker überschreiten. Der Wagen zieht gut, der Hänger folgt brav, die Mücken sammeln sich an der Stoßstange. Negativ wirkt sich das auf den Verbrauch aus. Bei gleicher Geschwindigkeit habe ich mit meinem alten Benz 200T 18 Liter eingeworfen. Hier sind es immer noch 11,5.
Heute bin ich gegen 8:00 Uhr aufgebrochen und um 22:15 Uhr angekommen. Ich bin gelinde gesagt, ein wenig mehr als verbraucht, als ich ankomme. Und mir schwant nichts Gutes. Für 26€ ist die Gegend zu Edel. Ich finde die Klingel für die Rezeption nicht, aber ein freundlicher Einwohner, der gerade mit seinem Hund seine Runde dreht, kennt die Frage anscheinend schon. Mit dem Herrn ist der Klingelknopf schnell gefunden. Eine kleiner Mann in Jooging-Outfit kommt mir entgegen geschlurft. So werde ich nach einem kurzen Hallo auf das Gelände gelassen und freue mit über den großen Parkplatz der mir zugewiesen wird. Bis der Einweiser mich fragt wo ich schlafen will. Kennt Ihr den Moment wo im Kopf die Bombe explodiert und mit einem Schlag Stille eintritt? Genau so ein Moment war das gerade. Ich ziehe die Reservierung heraus auf der klar Room steht. Aber egal für Feinheiten in English bin heute Abend nicht mehr aufgelegt. Freundlich bin ich gerade auch nicht, denn ich fühle mich für 75€ gerade über den Tisch gezogen. Ich weiß das sind die Preise für Turin. In Albanien, habe ich damit eine Woche bezahlt. Ich stimme zähneknitschend zu. Es ist kurz vor 23:00 Uhr, es dunkel, kalt und nass. Da findest sich nichts mehr anderes. Ich bekomme ein ganzes Apartment. So was Schreckliches in neu, ist mir noch nicht untergekommen. Alles im schiefen Winkel, Lichtquadrate in Kaltweis an die Wand und in Augenhöhe montiert. Der Tisch, das eher einem Brett gleicht, an die Wand geschraubt. Dafür ist der Arbeitsplatz ohne Licht. Angenehm passend dazu die Lichtquelle im Rücken. Keine weiter Ablagefläche neben dem Tisch, der schon mit Laptop ausgefüllt ist. Die Couch ist drei Meter entfernt und der Kühlschrank ist nur ein Absorber. Von den Nachbarn höre ich jedes Wort, aber ist Gott sei Dank ist das gleich vorbei. Und wo ist die Dusche? Das Bad ist riesig. Waschbecken, BD, Lokus, Handtuchhalter, da muss doch eine Dusche sein..... Im dritten Anlauf gefunden. Da es keine rechten Winkel Aussen herum gibt, musste für die Duschtasse einer in der Wohnfläche geschaffen werden. Der Platz ist genau hinter der Tür, die ins Badezimmer führt. Ist dies Tür geöffnet, verdeckt das Türblatt die Dusche aber so perfekt, das sie nicht zu finden ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auf Reserve laufe. Jedenfalls das Wasser ist warm und weich. Die Handtücher vorgewärmt(!). So wird der Groll langsam weniger, die Stimmen leiser. Ich bin dann mal weg.
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16:52:43
26.05.2024

TE
Matador
Erwarte nichts

Turin, die Stadt der letzten Hoffnung für das Getriebe. Ich bin immer noch auch der Suche nach einem passenden Getriebe mit doppelter Stangensteuerung für einen 1000 Panda. Für 750 hätte ich den Wagen voll machen können. Die bekannten Anbieter haben alle Leere in den Regalen. Es ist anscheinend wie mit der Motorrad Session. Sobald es warm wird, wird wieder angefangen zu Schrauben. Dafür braucht es die notwendigen Ersatzteile. So ist der Markt leergefegt. Mist. So fange ich an die Plätze aufzusuchen, die auf Grund der Bewertung in Google nicht meine erste Wahl währen. Unerwarteter Weise erweist sich dieser als seltener Volltreffer. Es stehen Teile für meinen Panda passend vor der Halle. Türen, Heckklappe und Innenausstattung. Auch das das gewünschte Getriebe ist zu haben. Schnell (!) stellt der Mitarbeiter die gewünschten Teile ans Auto. Da greife ich ein. Ich will mir die einzelnen Teile genauer ansehen, bevor ich diese kaufe. Siehe da, welch Wunder, die Beifahrertür hat einen Streifschaden. Das hat er natürlich nicht gesehen. Wir einigen uns darauf, dass ich das Innenleben bekomme und er alles ausbaut. So kommt ein hübsches Paket zusammen, dass ich für einen guten Preis erhalten kann.
Jetzt fängt das große Packen an. Sitze, Rückbank, Pappen, Türen und Getriebe muss in den Wagen. Vor allem das Getriebe kann ich nicht einfach so rein legen. Wenn das bei einer Vollbremsung oder Unfall Fahrt aufnimmt, zerschlägt es alles was im Weg ist und im schlechtesten Fall, tötet es mich. Fast alles muss raus. Die nächste Kunst ist es mit den wenigen Verzurrpunkten, die Bauteile sicher zu verstauen und mich gleichzeitig nicht von den Lieferverkehr des Industriegebietes überfahren zu lassen. Ich brauche mehrere Anläufe bis alle passt. Mein besonders Augenmerk gilt der Glasscheibe aus der Tür. Die verstecke ich in der zusammengeklappten Rückbank. Unter der senkrecht stehenden Rückbank lege ich die Luftpolsterfolie. Damit ist die Scheibe aus jeder Richtung gut gesichert. Es wäre ein Albtraum, die ganzen Splitter aus dem Wagen entfernen zu müssen, wenn die Schiebe splittern sollte. Ich habe auch nur eine begrenzte Zeit, denn ich sehe wie sich eine Regenfront nähert. Und meine Landung liegt um das Auto herum verstreut. Nach drei Anläufen und knapp eineinhalb Stunden ist alles verräumt. Die Sitze kamen in den Kofferraum in den Panda, die Metallkanten mit Pappe geschützt. So kann ich Turin hinter mir lassen. Auf nach Trient um dort die schon gesehen Türen abzuholen.



Am nächsten Morgen in Trient, versuche ich noch meine fehlende Fahrertür zu bekommen. Vor drei Wochen hatte er noch drei Stück. Jetzt ist nicht eine rostfreie ist mehr da. Da erreicht mich der Anruf aus der Herberge, ich müsste heute noch abreisen. Wieso dass? Er hatte doch bis Sonntag zugesagt. Da hat es ein Problem mit der Übersetzung gegeben. Für die nächste Tour lerne ich die Wochentage auf Italienisch. Nun ist guter Rat teuer. Das Getriebe muss nach Freiburg und von dort nach Hause. Das wird spät. Ich habe zu wenig Zeit, um alles korrekt vor zu bereiten. Ich brauche noch Proviant und muss noch packen. Tanken und Anhängen braucht auch seine Zeit. Aufgrund der Eile habe ich mir die von Google vorgeschlagene Route nicht näher angesehen. Ich habe mir auch nichts dabei gedacht, als das Schiffsymbol unten in der Anzeige angezeigt wird. Gleich zu Beginn der Fahrt, ist die Autobahn Richtung Norden dicht. Sperrung wegen eines Unfalls. So folge ich dem Navi blind. Hier lohnt sich wieder der Telepass. Während sich die Mengen durch die Zahlstationen stauen, ziehe ich mit dem Gespann, an der Zahlstation auf der Spur mit dem schwarzen T auf gelben Hintergrund, verzögerungsfrei durch.
Die letzten Tage waren anstrengend auf denen ich viele Stunden auf der Straße verbracht habe. Für heute hätte eine langweilige Autobahn gewünscht.



Pause am Reschenbergpass. Die Tankstelle Kostner wurde von vielen Einheimischen besucht. Der Service und das Ambiente ist sehr angenehm. Für einen kleinen Stopp, ist das meine Empfehlung.

Dafür habe die nächsten 150 Kilometer unbefestigte und schmale Landstraßen erhalten, mit Passstraßen, deren Kehren die ich mich alleine brauche. Nicht zu vergessen, die Überraschungskontrolle durch den Schweizer Zoll. Am Grenzübergang zwischen Italien und der Schweiz, wundere ich mich über das phlegmatische Verhalten der Grenzbeamten. Am Rand bemerke ich wie vor mir ein silberner Land Cruiser von der Station sehr zügig startet. Der ist so schnell, dass ich schon nach zwei Kurven von diesem Fahrzeug nichts mehr sehen kann. Ich wundere mich nur kurz darüber. Ein paar Kilometer später sehe ich den Geländewagen, einiger Entfernung. Er steht mitten in einer Ortschaft, auf einem Aussichtpunkt, wo er die Landstraße gut einsehen kann. Saubere Geländewagen sind einfach zu auffällig, dass sie in der Masse untergehen. Mir wird klar, dass dies wohl eine Zivilstreife ist und frage mich, was die wohl hier wollen. Klar, sie wollen mich. Als ich dem Wagen näher komme, springen zwei Beamte auf die Straße und winken mich mit einer Kelle heraus. Was die von mir wollen? Die Grenze ist schon ein gutes Stück hinter mir und zu schnell bin ich nicht gewesen. Es ist der Zoll.
Die Zöllner sind an meinem Panda interessiert. Keine Kennzeichen gleich Steuerhinterziehung und/oder Diebstahl, das ist die Kurzversion, warum ich angehalten werde. Damit ist aus Sicht der Zöllner der Wagen an der Grenze anzumelden. Ich wundere mich ein wenig, warum ich nicht gleich an der Grenze angehalten worden bin. Der junge Beamte führt das Gespräch mit mir. Der Tonfall ist etwas hart und auch die Fragen werden mit einem gewissen Maß an Aggressivität vorgetragen. Ich bin ein wenig irritiert vom zweiten Beamten, der seinen Kollegen sichert. Die Vorgehensweise an sich ist so weit nichts Außergewöhnliches. Aber mit der Hand an der Waffe? Ich entspreche wohl einem Muster für potenzielle Straftäter. Die Hand von der Waffe löst sich erst, als ich den Fahzeugschein und die Kennzeichen für den Panda vorlege. Durch die Vorgehensweise der Beamten bin ich etwas nervös geworden und die Papiere wollen sich nicht in der Dokumentenmappe finden und herausziehen lassen. Endlich gefunden und die Kennzeichen aus der Tiefe des Laderaums gefummelt. Während ich im Kofferraum räume, kommen weiter Fragen zu meiner Tour und zum Panda. So richtig sind die Beamten immer noch nicht davon überzeugt, dass ich meinen Panda durch halb Europa gezogen habe. Zum Abschluss wollen auch den Inhalt des Materialkasten auf der Deichsel des Anhängers sehen. Dann kommt die Frage, die regelmäßig auf der Heimtour gestellt wird: Wieviel ich in Albanien für das Lacken gezahlt habe. Nach einer kleinen Darstellung der Reise mit deren Hochs und tiefst, ist meine Geschichte anscheinend stimmig genug. Die Blauen geben mir meine Papiere zurück, wünschen mir eine gute Weiterfahrt. Was mir erst beim Schreiben eingefallen ist, das ich echt Glück gehabt habe. Die Anhängerkupplung vom Corrolla verfügt nicht über den "Holland Haken", der das Abreisseil für den Hänger sichern soll. Das kann in der Schweiz richtig teuer werden. Weiter geht es auf schmalen Landstraßen, auf denen regelmäßig Steinen von stürzen liegen. Dafür geht er rechtzügig vorwärts. Es sind kaum andere Verkehrsteilnehmer auf den Landstrassen anzutreffen. Und dann stehe ich vor der Schranke für die Bahnverladung Autoverlad Vereina. Das kam überraschend. Damit erklärt sich auch das Schiffssymbol im Google Navi. 60 Franken sind zu berappen. Nach Murphies Gesetz ist knapp vor meinem Eintreffen, der Zug abgefahren.



Als ich meine Warteposition eingenommen habe, sehe ich die roten Rückleuchten des letzten Wagons im Tunnel langsam kleiner werden, bis diese hinter einer Kurve verschwinden. Mit einer 30 Minuten Taktung ist der nächste Zug schnell da. Hier passt dann auch wieder der alte Werbespruch eines Automobilherstellers. "Rein, Rauf, Runter, Raus." Der nächste Zug ist schnell angekommen. Die seitlichen Laderampen legen sich lautstark an die Bahnsteigkante. Kaum haben die Fahrzeuge den Zug verlassen, geht es auch schon ans Aufladen. Die Auffahrt auf den Zug und die Einfahrt in den geschlossenen Bereich, geht einfach von statten.



Bei diesem Transport bleiben die Menschen in den Fahrzeugen sitzen. Die Wartezeit vertreibe ich mir damit, das Chaos auf den Vordersitzen aufzuräumen. Zu viele leere Plastikflaschen, zerknüllten Papier und Chipstüten, Taschentüchern und Brösel haben einen unschönen Anblick hinterlassen. Während ich alles in eine alte Plastiktüte stopfe, geht ein Ruck durch den Wagen. Völlig geräuschlos ist der Zug angefahren. Es ist ein sehr ungemütliches Gefühl für die ersten Sekunden. Der Wagen bewegt sich, ohne dass ich selbst fahre. Dafür braucht das Unterbewusstsein ein paar Sekunden, bis es sich angepasst hat. Im Tunnel ist es stockdunkel. Ein paar seitlich angebrachte Lampen kämpfen gegen die Schmutzschicht auf dem Glas und dem Staub in der Luft. Es ist ein ungleicher Kampf. Es gleicht eher einer Gruft als ein Aufenthaltsort für Lebende. So nutze ich die Zeit für ein kurzes Nickerchen. Wer weiß wie lange ich heute noch unterwegs bin.
Runter vom Autozug ist genauso einfach, wie das Einfahren. Bald ist die A3 in der Schweiz erreicht. Von hier rollt es mit 100km/h durch. Auffällig ist, das sich hier fast alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Selbst die Besitzer von Luxussportwagen der Marken von Lamborghini und Ferrari machen hier keine Ausnahme. Obwohl ich Kilometer machen will, muss ich eine kurze Pause einlegen. Neben der Maschine brauch auch der eigene Körper seine Pflege. Der Weg zu den Örtlichkeiten kann richtig lange werden, wenn es drückt. Und der Weg vom Parkplatz ist diesmal lange. Mit einem Gespann kann ich nicht überall parken. Und meine Parklücke liegt doch eine gute Distanz vom Gebäude entfernt. Das Gebäude ist ein nicht endender Schlauch und ich folge stoisch den Symbolen zum WC. Der Weg zieht sich. Auch eine Prämiere, eine lange Rolltreppe, die in den oberen Stock führt. Und nochmal gefühlte 50 Meter, bis der Eingang zu den Toiletten erreicht. Es ist nicht zu übersehen, das mich etwas quält, den eine junge Frau neben mir sieht mich und fängt das Grinsen an. "Auch auf den Weg?" Das Mädl steckt in einem Schlabber Look, der den Hippies aus dem 60gern gerecht wird. Die Füße stecken in offenen Sandalen. Ich kann diesem Styl aber so gar nicht abgewinnen. Darin verliert jeder Frau Ihre Schönheit "Ja und es braucht Münzen." antworte ich. Das hat die Frau nicht kommen sehen, denn auch sie hat gerade ein echtes Problem. Ein leises gefluchtes "Das ist ja echt Scheiße" kommt über Ihre Lippen. Es ist nicht zu übersehen, dass Sie mehr krumm als geradesteht. Ich schenke Ihr den Franken und bin weg. Ich hab's gerade eilig. Als ich anschließend das Gespann wieder in Bewegung setze, kommt die Frau quer über den Platz angerannt, mit einer Tafel Schokolade in der Hand. "Das Gute kommt immer zurück" sagt Sie und übergibt mir freudestrahlend die Süßigkeit. Wahre Schönheit ist eben nicht sichtbar.
Der restliche Weg nach Freiburg verläuft wie der Fluss, einfach gerade aus. An der Grenze werde ich freundlich durchgewunken. In Freiburg kann ich unkompliziert mein Getriebe übergeben. Auch wenn ich nur ein Lieferant bin, ist mir nicht entgangen, dass Freiburg eine schöne Stadt, mit angenehmen Menschen ist.
Nach einem ausgiebigen Mal, bei einer bekannten Fast Food Kette mit den goldenen Arcarden, gehe ich die letzten 300 Kilometer an. Bevor es weitergeht, muss der Tank noch gefüllt werden. Der Bordcomputer wift eine verbliebene Restreichweite von 30 Kilometer aus. Mittlerweile ist es halb elf geworden und das Navi sagt eine Ankunkt gegen halb zwei voraus. Der Corrolla frisst brav seine Kilometer auf der Autobahn. Es ist mir klar, dass ich diese ohne Pause nicht mehr schaffen werde. Nach einer halben Stunde ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr weitergeht und ich mein erstes Powernapping einlege. An der Tankstelle ist kein Parkplatz frei. So stelle ich mich mit dem Gespann vor die Fahrerhäuser der aneinander gereihten LKWs und mach den Motor aus. Mit einem Griff ziehe mir die Decke vom Beifahrersitz zu mir herüber und baue mir eine Kopflehne für die B-Säule. Langsam fahre ich runter. Es tickt im Auto. Immer wieder. Die Ursache läßt sich nicht finden. So kann ich nicht einschlafen. Bevor ich jetzt das halbe Auto zerlege und mich das Ticken zur Weißglut treibt, baue ich mir aus einem Taschentuch einen Ohrstopfen. Ein schmales Band von einem Papiertaschentuch abgerissen und dieses zu einer Rolle gedreht. Vorsichtig das verdrehte Taschentuch in das rechte Ohr geschraubt und es ist Ruhe im Karton. Dann reißt mich ein "Ping" von meinem Messenger aus dem Schlaf. Wow, so schnell geht eine halbe Stunde herum. Ich brauche einen Moment, bis ich wieder meine sieben Sinne beisammen und richtig sortiert habe. Weiter geht es. Mit dem Drücken des Startknopfes starte ich das Triebwerk. Vor mir die A81. Was für eine schlechte Autobahn. Das es sowas in Deutschland gibt, ist trauig. Der Fahrbahnbelag besteht aus Betonplatten, bzw aus instandgesetzten Betonplatten. Es rappelt, rumpelt im Fahrzeug. Aus der Transportbox vom Hänger klappert es metallisch. Das hält einen auf jeden Fall wach. Was mir sorgen macht ist, dass die Beschädigungen der Autobahn, die Eigenresonanz des Anhängers erreicht hat. Ich sehe im Rückspiegel, wie sich der Panda rhytmisch auf und ab bewegt. So reduziere ich meine Geschwindigkeit, aber wirklich besser wird im Fahrzeug nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit wird der Strassenbelag wieder schwarz. Es ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Auf der geteerten Autobahn gleitet mein Wagen ruhig über die Bahn, wie ein Schiff in ruhiger See. Nach einem weiteren Stopp zur persönlichen Energiegewinnung, komme ich gegen drei Uhr morgens an.
Wie zu erwarten ist kein Parkplatz vor dem Haus frei. Ich habe auch keine Lust, den Trailer abzurüsten. Ums Eck ist ein Park und koppele den Anhänger ab. Schloss an die Deichsel und ab nach Hause. Die drei Tage Tasche geschnappt und den Rucksack mit dem Rechner und ab in die Wohnung. Ich bin so müde. Dennoch habe ich eine so große Unruhe in mir, dass es mir unmöglich ist ins Bett zu gehen. Gegen acht Uhr ist dann so weit. Damit hat die Tour Ihr Ende erreicht.
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